Raeed, 28:

„Seit ich ein Kind war, wollte ich im Gesundheitssystem arbeiten und Menschen helfen. Also bin ich Apotheker geworden. In dem Beruf ist man sehr nah dran an den Menschen. Sie kommen in die Apotheke und berichten einem von ihren Problemen und Sorgen. Sie vertrauen einem. Deswegen muss man sie ernst nehmen und ihnen helfen. Es freut mich, wenn ich einen positiven Einfluss auf die Leute haben kann. Bis zu meiner Anstellung in Deutschland war es jedoch ein weiter Weg.

Ich komme aus Homs, der drittgrößten Stadt Syriens. Dort habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Schließlich habe ich auch mein Pharmaziestudium 2014 dort abgeschlossen. Als der Krieg ausbrach, wurde alles anders. Ich sollte sogar zur Armee eingezogen werden. Das wollte ich nicht. Mein Prinzip ist simpel: Ich will Menschen helfen, nicht verletzen. Darum bin ich geflohen.

2015 bin ich in Magdeburg angekommen und musste fast bei null beginnen. Ich wollte mich aber nicht hängen lassen. Das Willkommensbündnis in Stadtfeld hat mir sehr beim Ankommen geholfen. Durch Sprachcafés, Begegnungen auf Partys und das Arbeiten im gemeinsamen Garten konnte ich der Einsamkeit entfliehen, viele nette Menschen kennenlernen und vor allem die Sprache lernen. Zusätzlich besuchte ich natürlich die Sprachkurse. Das Niveau B1 und B2 konnte ich ziemlich schnell abschließen und begann 2017 mit einem Praktikum in der Rats-Apotheke in Magdeburg.

Nachdem ich meine Anerkennung als Apotheker Ende 2018 bekommen hatte, wurde ich gleich festangestellt. Die Arbeit und die Kollegen sind echt toll. In meiner Freizeit engagiere ich mich im Syrisch-Deutschen Kulturverein. Wir wollen den Austausch zwischen Deutschen und Syrern voranbringen. Wenn man sich kennenlernt, ist man sich nicht mehr fremd. So schafft unser Verein gesellschaftliche Brücken, und es kann Verständnis zwischen den Menschen entstehen. Dadurch möchten wir einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.“


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