Morteza, 21

"Ich habe schon viel durchmachen müssen. Aber ich lasse mich davon nicht unterkriegen! Als Kind bin ich ohne meine Eltern vor dem Krieg aus Afghanistan in den Iran geflohen. Das Leben für Migranten im Iran ist sehr schwer. Sie müssen mehr Geld für die Schulbildung zahlen und haben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Trotzdem bin ich dort erstmal zur Schule gegangen. Ich habe eine tolle Frau kennengelernt, die ebenfalls aus Afghanistan kam. Wir haben geheiratet und gemeinsam beschlossen, dort abzuhauen. Wir wollten nach Deutschland, um uns eine Familie und ein gutes Leben aufzubauen.

Die Flucht war heftig. Erstmal war es sehr schwer, über die iranische Grenze zu kommen. Wir durften nicht einfach so ausreisen, haben es aber trotzdem getan. Richtig gefährlich wurde es dann, als die Grenzpolizisten auf uns geschossen haben. Zum Glück ist keiner verletzt worden. Über Land sind wir gefahren und gelaufen. Schließlich wartete die Überfahrt übers Mittelmeer mit einem aufblasbaren Boot. Meiner Frau und mir war klar, das wird super gefährlich, aber wir können nicht mehr zurück.

Wir haben es unverletzt geschafft, aber in Deutschland wartete die nächste Überraschung auf uns. Unsere Ehe wurde nicht anerkannt, da wir sie vor dem 18. Lebensjahr geschlossen hatten. So musste meine Frau in einer Unterkunft nur für Frauen und Mädchen leben. Ich kam in ein Haus nur für minderjährige männliche Geflüchtete. Wir konnten uns zwar sehen, aber zusammen leben ging nicht mehr. In der Zeit wurde sie schwanger, verlor aber das Kind. Das hat uns beide sehr traurig gemacht.

Ich habe in der Zeit schlechte Erfahrungen in meiner Unterkunft gemacht. Aus irgendeinem Grund, ich weiß bis heute nicht welcher, musste ich drei Monate die Toiletten putzen. Na ja, lassen wir das. Jetzt sind wir über 18 und dürfen als Paar unsere eigene Wohnung mieten. Meine Frau hat wegen ihrer neuen Schwangerschaft einen Aufenthaltstitel bekommen. Nur ich muss noch um meinen kämpfen. Darum suche ich Hilfe beim Jobcenter. Ich werde Sprachkurse mit dem Niveau B1 und B2 absolvieren und dann möchte ich eine Kaufmännische Ausbildung machen, um später mein eigenes Restaurant zu eröffnen.“


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