Mark, 35

Ich bin in einem schönen Haus in der syrischen Stadt Douma aufgewachsen. Dieser Ort war sehr klein, sodass ich nach Damaskus pendeln musste, um Schule und Universität zu besuchen. Dann kam der Krieg und alles änderte sich. Ende 2011 wurde das Haus meiner Familie zerstört und wir zogen in eine Wohnung in Damaskus. Irgendwie musste es weitergehen, trotz der ganzen Probleme. Ich wollte in meiner Heimat weiterleben und weiterarbeiten, doch irgendwann ging es nicht mehr. Ich zog mit meiner Frau zuerst nach Indien und kam 2015 nach Deutschland. Wie Sie erkennen können, habe ich einen deutschen Vornamen. Mein Vater lebte in den 70er Jahren hier und hat in diesem Zeitraum seine Ausbildung gemacht. Es gibt also eine gewisse Vorprägung.

Ich selbst habe neben meinem Anglistikstudium auch Deutsch als Nebenfach gehabt. Deswegen konnte ich die Sprache schnell lernen und rasch ehrenamtliche Tätigkeiten aufnehmen, die mich vorangebracht haben. Noch während ich im Integrationskurs saß, habe ich ein Praktikum bei einem Bildungsträger absolviert und dort als Assistent eines Deutschlehrers gearbeitet. Damals lebte ich noch in Genthin. Erst mit meinem Job als Betreuer für Flüchtlinge in einer Erstaufnahmeeinrichtung zog ich mit meiner Frau nach Magdeburg. Heute bin ich als Lehrkraft im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge tätig. Ich leite die ersten Orientierungskurse und bringe den Menschen die Sprache, die Geschichte und die deutsche Kultur bei.


Sie möchten in Deutschland gern in dem Beruf arbeiten, den Sie in Ihrer Heimat erlernt haben? Das IQ Netzwerk berät Sie gern kostenlos und unterstützt Sie beim Finden der für Ihren Berufs- oder Studienabschluss zuständigen Anerkennungsstelle (Behörde). Weiterhin informieren wir Sie zu Qualifizierungsmöglichkeiten nach einer Teil- oder Nichtanerkennung Ihres Abschlusses.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit der zuständigen Beraterin oder dem Berater in Ihrer Nähe.

Foto: AWO SPI GmbH / Thomas Nauhaus