Gustavo, 28

Ich komme aus El Salvador. In den 90er Jahren bis 2022 war mein Heimatland von einer Menge Gangkriminalität geprägt, aber mittlerweile hat sich die Lage beruhigt. Der neue Präsident setzte stark auf innere Sicherheit durch verstärkte Polizeipräsenz. Für mich war das ganz normal. Ich wuchs zwischen Gangs auf, war aber nie Teil davon. Dank meiner guten Eltern und einer guten Bildung hatte ich keinen Kontakt zu diesen Kreisen. Meine Jugend bestand aus Fußball, Videospielen und Lernen. Ich kann sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte. Aber man musste schon aufpassen, dass man nicht in die falsche Straße geriet – das hätte tödlich enden können.

Schon als Kind hatte ich zwei Berufswünsche: Chemiker oder Koch. Letztendlich wurde ich Koch. Ich habe zwei Ausbildungen abgeschlossen: Von 2015 bis 2017 machte ich eine Ausbildung zur Fachkraft für Gastronomie, und von 2020 bis 2022 studierte ich Kulinarische Kunst und Restaurantmanagement.

2023 zog ich von El Salvador nach Kroatien und arbeitete in einem Restaurant. Dort lernte ich auch meine Freundin kennen, die aus Wust in Deutschland stammt. In Kroatien erlebte ich jedoch viel Korruption. In beiden meiner Jobs wurde ich von meinen Arbeitgebern bestohlen. Daraufhin entschieden wir uns, es in Deutschland zu versuchen und uns hier ein gemeinsames Leben aufzubauen.

Seit neun Monaten lebe ich nun in der Heimatstadt meiner Freundin im nördlichen Sachsen-Anhalt. Ich wandte mich an die Caritas in Stendal, um die Anerkennung meiner ausländischen Zeugnisse zu starten. Meine Freundin und ich haben große Pläne für unsere Zukunft: Wir wollen sicher in Deutschland ankommen, einen Job finden und eine Familie gründen. Wir träumen davon, zwei oder drei Kinder zu haben.


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