Florentina, 51

Ich bin seit 32 Jahren mit Leib und Seele Krankenschwester. Man hat in dem Beruf sehr viel Verantwortung, aber das gefällt mir. Schon als kleines Mädchen in der Schule interessierte ich mich dafür. Eigentlich komme ich aus Rumänien. Dort habe ich in Galati, einer Stadt im Osten des Landes, gelebt und gearbeitet. Es ist sehr schön dort, denn der Ort liegt direkt an der Donau. Ich arbeitete dort ganze 21 Jahre im Rettungsdienst, und da erlebt man viele gute aber auch einige schlechte Geschichten. An eine kann ich mich noch ganz genau erinnern: Wir fuhren zu einem Haus, wo ein junger Mann im Fenster stand und springen wollte. Das war eine heftige Situation für mich, aber ich begann, mit dem Mann zu reden. Ich erzählte ihm von meiner Arbeit und dass ich viele sehr kranke Leute gesehen habe, die um ihr Leben gekämpft haben. Für einige war der Kampf jedoch aussichtslos. Ich sagte ihm, dass das Leben ein Geschenk sei und dass man es nicht einfach wegwerfen kann. Irgendwie scheint ihn das überzeigt zu haben, und so konnte ich seinen Selbstmordversuch abwenden. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie erleichtert ich danach war.

Seit dreieinhalb Jahren lebe ich nun in Deutschland. Ich folgte meinem Mann, der aus beruflichen Gründen schon eher nach Deutschland gezogen war. Mein Beruf ist derselbe geblieben wie schon in Rumänien. Ich musste nur die Sprache lernen. Das hat eine Weile gedauert, aber jetzt fühle ich mich sicher in beruflichen und privaten Gesprächen. Viele Erfahrungen sammelte ich während meiner Arbeit im Universitätsklinikum Magdeburg. Die Corona-Pandemie war für mich nicht das Problem. Ich habe mich an die Hygienemaßnahmen gehalten und weitergearbeitet. Für meine Patienten war die Situation wegen der Besuchsbeschränkungen schwieriger. Im September habe ich einen neuen Job bei einer häuslichen Intensivpflege-Versorgung in Staßfurt angefangen. Diese Arbeit macht mir auch viel Spaß.


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