Farzaneh, 37

„Ich komme aus dem Iran. Dort gibt es keine Religionsfreiheit. Darum bin ich von dort geflohen. Obwohl Religion im Iran allgegenwärtig ist, wird es nicht toleriert, wenn eine Person vom Islam zum Christentum konvertiert – so wie ich. Seit vier Jahren lebe ich nun in Dessau und kann dort ungestört am Gemeindeleben teilnehmen. Ursprünglich komme ich aus Mashhad. Das ist eine sehr große Stadt mit ca. drei Millionen Einwohnern. Sie können sich sicher vorstellen, dass dort tolle Gebäude stehen. Es gibt beeindruckende Lichtspiele bei Nacht, und an einigen Häusern gibt es auch Designelemente, die das Sonnenlicht am Tag einfangen und reflektieren. Mich interessieren solche Dinge, weil ich Architektin bin. Da entwickelt man ein Auge für so etwas.

Schon als Kind fand ich das Zeichnen mit dem Bleistift interessant. Diese Leidenschaft hat sich bis heute durchgezogen, auch wenn man in meinem Beruf nicht mehr so viel mit dem Stift macht. Er gehört trotzdem zum Handwerkszeug einer Architektin. Heutzutage wird alles am Computer entworfen. In meinem jetzigen Job arbeite ich nur am Rechner. Ich bin Mitarbeiterin in einem Unternehmen, dass Ingenieurdienstleistungen für Telekommunikations-Anbieter und Energieversorger anbietet. In meiner Freizeit arbeite ich an meinem deutschen Führerschein. Ich hatte im Iran schon einen, der wurde hier aber nicht anerkannt. Deswegen hole ich gerade die Theorieprüfung nach. Wenn ich den Schein habe, will ich endlich ein eigenes Auto kaufen. Später würde ich auch gern wieder als Architektin arbeiten.“


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