Elena, 47

"Ich komme aus der Ukraine, aus Kiew. Noch zu sowjetischen Zeiten wurde ich geboren und bin auch dort aufgewachsen. Während des Zusammenbruchs der Sowjetunion traf ich meinen zukünftigen Mann, der aus Deutschland stammte. Im Januar 1991 zog ich zu ihm nach Deutschland. Ich war damals noch keine 18 Jahre alt.

Der Umzug nach Deutschland hat mich in meinem Leben sehr geprägt. Ich traf auf eine neue Kultur, und die Menschen hier hatten eine komplett andere Mentalität. Ich setzte mein Studium der Mathematik nun fort. Diese Zeit des Studiums prägte mich sehr, der Übergang in die Arbeitswelt gelang mir reibungslos.

Ich begann mein Arbeitsleben in der Stadtsparkasse Magdeburg, in der Abteilung, in der ich als Absolventin auch unbedingt arbeiten wollte: Marketing und Pressearbeit. Ein anderes Themenfeld, worüber ich auch meine Diplomarbeit schrieb, beschäftigte sich mit Optimierungsprozessen in der Produktion. So wechselte ich nach den ersten Jahren meines Berufslebens in der Sparkasse in ein amerikanisches Unternehmen, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Das war in den Jahren 2005 bis 2007, und schon damals führten wir Online-Konferenzen mit Abteilungen in England, Frankreich und Amerika durch.

Immer optimistisch sein, das ist mein Lebensmotto. Ich bin begeistert, wenn Menschen voller Elan an das Leben herangehen und nicht aufgeben. Ich finde, das Wichtigste ist, dass man nie seinen Lebensmut verliert. Es gibt immer verschiedene Zeiten im Leben, mal Höhen und dann auch mal wieder Tiefen. Und gerade in den schwierigen Situationen ist es wichtig, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.  Oft hilft es, einfach weiter zu machen, ungeachtet dessen, was die Anderen denken. Oder wie man so schön sagt: „Augen zu und durch!“.

Was mich – gerade als Ausländerin – ebenfalls sehr begeistert und was ich immer wieder „predige“, sind die folgenden Dinge, die man von den Deutschen gut lernen kann: Arbeiten und fleißig sein, ohne groß Mitleid mit sich selbst zu haben. Natürlich ist auch Lebensfreude wichtig. Ich sage immer: „Wir arbeiten, um zu leben und nicht umgekehrt.“ Aber es gibt auch Tage, wo man sich zusammenreißen muss. Durch diese Einstellung kann man viel gemeinsam schaffen.

Als Botschaft möchte ich gern Migrantinnen und Migranten Folgendes mitgeben: Jeder soll seinen Weg gehen und sich selbst aktiv in die Gesellschaft einbringen. Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, was man im Leben schaffen und erreichen will. Dann gilt es zu schauen, was ich selbst tun und wer mir dabei helfen kann. Was gebe ich von mir in die Gesellschaft und zugleich was möchte ich an positiven Einstellungen meinen Kindern weitergeben? Wenn jeder so denkt, dann hoffe ich, kann die Welt ein bisschen verbessert werden. Jeder an seinem Platz, an dem er lebt und arbeitet."


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