Doan, 64

„Ich bin vor 44 Jahren nach Deutschland gekommen. Warum? Weil ich mir nach meinem Schulabschluss in Vietnam gedacht habe - ich brauche unbedingt eine technische Berufsausbildung. Es war damals bekannt, dass man das in der DDR gut machen konnte, wenn man Vietnamese ist. Also kam ich 1976 nach Magdeburg und machte meine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur. Während der dreijährigen Ausbildung war natürlich das ganze Leben vom Betrieb organisiert. In meiner Klasse waren 15 junge Vietnamesen und wir haben alles zusammen erlebt. Arbeit, Lernen, Spiel und Spaß. Sogar in den Urlaub sind wir alle zusammen gefahren. Nach dem Abschluss habe ich noch sechs Monate mit ihnen gearbeitet. Dann ging ich zum Studium nach Chemnitz und wurde Ingenieurpädagoge. Seit 1982 arbeitete ich dann als Lehrausbilder bei SKL in Magdeburg.

Der Job hat mir sehr gut gefallen. Dementsprechend traurig war ich, als der Betrieb mit der Wende schließen musste. Ich habe mich aber nicht lange hängen lassen. Ich bin ein aktiver Mensch und möchte arbeiten. Ich nahm eine Stelle als Hausmeister in einem Kindergarten an. Das war auch eine schöne Arbeit, die ich noch bis heute ausübe. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport. Entweder trainiere ich im Fitnessstudio oder laufe im Nordpark meine Runden. Das hält fit. Wenn Sie mich fragen, was für das Ankommen das Wichtigste ist, sage ich Ihnen: Die Sprache zu lernen. Sie ist die Tür zum Leben. Außerdem sollte man auch etwas Dankbarkeit für das Land übrig haben, das einen aufnimmt. So kommt man besser an sein Ziel.“


Sie möchten in Deutschland gern in dem Beruf arbeiten, den Sie in Ihrer Heimat erlernt haben? Das IQ Netzwerk berät Sie gern kostenlos und unterstützt Sie beim Finden der für Ihren Berufs- oder Studienabschluss zuständigen Anerkennungsstelle (Behörde). Weiterhin informieren wir Sie zu Qualifizierungsmöglichkeiten nach einer Teil- oder Nichtanerkennung Ihres Abschlusses.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit der zuständigen Beraterin oder dem Berater in Ihrer Nähe.