Die Anzahl aus dem Ausland zugewanderter Beschäftigter in Sachsen-Anhalt hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Dies kann mithelfen, den Fachkräftebedarf zu sichern, sachsen-anhaltische Unternehmen zu stärken und die Attraktivität des Bundeslandes als internationalen Investitionsstandort zu erhöhen. Allerdings können damit auch Schwierigkeiten verbunden sein.
Zugewanderte Arbeitskräfte sind zumeist nicht mit den arbeitsrechtlichen Regeln in Deutschland vertraut. Das betrifft Arbeitskräfte aus Polen, Rumänien und Ungarn ebenso wie die Neuzugewanderten aus Syrien. Sie orientieren sich oft an ihren eigenen, zum Teil schlecht informierten, Netzwerken.
Auch Seitens der Unternehmen bestehen Informationsdefizite und Unsicherheiten in Bezug auf den bürokratischen Aufwand. Auch aufenthaltsrechtliche Aspekte können mitunter eine Rolle spielen.
Vor diesem Hintergrund hat sich in Sachsen-Anhalt im Juni der Fachbeirat 'Faire Beschäftigung für Migrantinnen und Migranten' konstituiert. Er ist zuständig für die Angebote 'Faire Integration' des IQ Netzwerks Sachsen-Anhalt sowie 'BemA – Beratung migrantischer Arbeitskräfte - GERECHT und SICHER in Sachsen-Anhalt' der ARBEIT UND LEBEN Bildungsvereinigung Sachsen-Anhalt e. V.
Hier wirken Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (Landesverband Sachsen-Anhalt), der Handwerkskammer Magdeburg, der IG Metall (Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt), der Industrie und Handelskammer Halle-Dessau, des IQ Netzwerks Sachsen-Anhalt, der ARBEIT UND LEBEN Bildungsvereinigung Sachsen-Anhalt, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt, des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt mit.
Der Fachbeirat 'Faire Beschäftigung für Migrantinnen und Migranten' hat sich eine 'Geschäftsordnung' gegeben. Hier heißt es: "Der Fachbeirat… greift auf fundierte Erfahrungen und zahlreiche Netzwerkpartner zurück und setzt sich für die Realisierung sicherer und gerechter Beschäftigungsformen in Sachsen-Anhalt ein. Somit trägt er zur Stärkung der Attraktivität des sachsen-anhaltischen Arbeitsmarktes bei."