Zabih, 31

Ich habe in meinem Leben verschiedene Dinge gelernt und auch schon an den verschiedensten Orten gelebt. Meine Neugier auf etwas Neues hat mich vorangetrieben. Geboren und aufgewachsen bin ich im Iran, in der schönen Stadt Isfahan. Sie ist berühmt für ihre Teppiche und die historischen Sehenswürdigkeiten aus den Zeiten des persischen Reichs. Als ich 16 Jahre alt war, zog meine Familie nach Kuwait, weil mein Vater dort einen Job hatte. Also lebte ich dort weiter, machte 2008 mein Abitur und stand vor der Entscheidung: was soll ich studieren? Ich interessierte mich für Wirtschaft und für Pharmazie. Ich hatte damals schon die Idee, einmal Apotheker zu werden. Jedoch entschied ich mich zunächst für BWL (Schwerpunkt Management) und erlangte 2011 meinen Bachelor in diesem Bereich.

Nachdem ich zwei Jahre als Verkaufsleiter in einer internationalen Firma für Nahrungsmittelimporte gearbeitet hatte, wollte ich mich verändern. Ich lernte viel in der Zeit, vor allem viele Sprachen durch den Kontakt zu den internationalen Handelspartnern. Aber der Beruf erfüllte mich nicht. Ich wollte nicht jeden Tag im Anzug zur Arbeit kommen. Pharmazie begann mich erneut zu interessieren, und ich suchte einfach bei Google weltweit, wo ich am besten studieren konnte. Meine Recherche ergab, dass die Standorte Jena und Greifswald für mich in Frage kamen. Jena gab mir eine Zusage, also reiste ich noch im selben Jahr nach Berlin und fing an, am Goethe-Institut Deutsch zu lernen. Wenig später lernte ich meine heutige Frau kennen, die mir von ihrem Pharmaziestudium erzählte. Durch ihre Berichte wurde mir klar, dass dieser Studiengang doch nicht meinen Wünschen entsprach.

Also musste etwas Neues her. Ich studierte 1,5 Jahre Bioanalytik an der Hochschule Coburg. So ganz gefielen mir Studium und Wohnort nicht und ich wechselte zu meiner Frau nach Halle, um dort seit 2018 Biochemie an der Martin-Luther-Universität zu studieren. Nun passte alles und ich absolvierte diesen Studiengang erfolgreich. 2020 startete ich schließlich ins Berufsleben, jedoch wieder mit etwas völlig Anderem. Bei dem Angebot Faire Integration des IQ Netzwerks in Sachsen-Anhalt berate ich Zugewanderte aus nicht EU-Ländern zu ihren Arbeitsrechten. Das ist eine sehr wichtige Tätigkeit für mich, weil ich gemerkt habe, dass viele Ausländer Angst haben, ihren Job zu verlieren und daher viele Dinge akzeptieren, die nicht ok sind. Ich möchte, dass Menschen aus allen sozialen Schichten die gleichen Chancen zustehen. Auch Menschen, die sozial eventuell etwas benachteiligt sind, sollen eine Stimme haben. Ich will mich für diese Menschen stark machen und sie unterstützen, damit sie besser in die Gesellschaft integriert werden.


Sie möchten in Deutschland gern in dem Beruf arbeiten, den Sie in Ihrer Heimat erlernt haben? Das IQ Netzwerk berät Sie gern kostenlos und unterstützt Sie beim Finden der für Ihren Berufs- oder Studienabschluss zuständigen Anerkennungsstelle (Behörde). Weiterhin informieren wir Sie zu Qualifizierungsmöglichkeiten nach einer Teil- oder Nichtanerkennung Ihres Abschlusses.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit der zuständigen Beraterin oder dem Berater in Ihrer Nähe.