FAQ – Häufig gestellte Fragen

Hilft Zuwanderung den Fachkräftebedarf in Deutschland zu decken?

IQ Antwort: Unter den heutigen Bedingungen wird die Zahl der Erwerbspersonen bis 2050 um acht Millionen zurückgehen (1). Damit wird der deutsche Arbeitsmarkt ein Fünftel des heutigen Angebots verlieren. Einwanderung bewirkt einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen und des Wachstums.

Unter den Zugewanderten gibt es viele, deren Qualifikationspotenzial nicht optimal ausgeschöpft wird. Sie müssen anfangs oft Jobs unterhalb ihres Qualifikationsniveaus annehmen, um ein existenzsicherndes Einkommen zu gewährleisten. Es besteht die Gefahr einer dauerhaften Entwertung der mitgebrachten Qualifikationen.

Um eine möglichst reibungslose Integration der einwandernden Arbeitskräfte zu ermöglichen und an den mitgebrachten Kompetenzen unmittelbar anzuknüpfen, bietet das Förderprogramm IQ eine Fülle von Anpassungs- und Nachqualifizierungen an.

 

 

Wie können geflüchtete Menschen ihre mitgebrachten Berufsabschlüsse anerkennen lassen?

IQ Antwort: Selbst wenn viele Geflüchtete buchstäblich mit leeren Händen nach Deutschland kommen, haben etliche von ihnen in ihrem Heimatland einen Berufsabschluss erworben. Auch wenn bei der Ankunft in Deutschland zunächst andere Themen und Sorgen im Mittelpunkt stehen, können Asylsuchende jederzeit einen Antrag auf Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen stellen.

Flüchtlingen ist es mitunter nicht möglich, alle Dokumente vorzulegen. Für diese Fälle hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, die beruflichen Kompetenzen über eine sogenannte „Qualifikationsanalyse“ nachzuweisen, beispielsweise durch Fachgespräche oder Arbeitsproben. Zum Nachweis von non-formalen und informellen Kompetenzen gibt es eigene Verfahren.

Hier helfen wir Ihnen weiter.

Wie können Zugewanderte sprachlich fit für den deutschen Arbeitsmarkt werden?

IQ Antwort: Sprache ist der Schlüssel zur Integration: Damit sich insbesondere auch die Türen in die deutsche Arbeitswelt öffnen, sind auf die jeweiligen Berufsfelder zugeschnittene und passgenaue Sprachbildungsangebote erforderlich. Besonders motivierend gestaltet sich der Erwerb der neuen Sprache, wenn dieser mit dem beruflichen Vorhaben und den Zukunftsplänen der Zugewanderten unmittelbar verknüpft ist: Fachliche und sprachliche Qualifizierung gehen so Hand in Hand und bedingen und befruchten sich gegenseitig.

Hilfreich sind neben berufsbezogenen Sprachkursen auch individuelle Unterstützungsformen wie Sprachcoaching und Mentoring am Arbeitsplatz. Digitale Lernangebote, wie Onlinekurse oder Unterricht in virtuellen Klassenzimmern, ermöglichen den Zugewanderten zeit- und ortsunabhängig zu lernen, da sie oftmals zusätzlich zu ihrer sprachlichen und beruflichen Qualifizierung Familie und existenzsichernde Lohnarbeit unter einen Hut bekommen müssen. Ergänzt durch eine enge Begleitung und orientierende Beratung lässt sich so für jeden einzelnen die passende Brücke in den deutschen Arbeitsmarkt schlagen.

Sprache ist wichtig zum Ankommen in Deutschland.

 

Wie können Zugewanderte schneller in ihren erlernten Berufen in Deutschland arbeiten?

IQ Antwort: Der Fachkräftebedarf ist in einigen Branchen und Regionen jetzt schon spürbar. Die Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen ist ein Schlüssel zur beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten und zur Beseitigung des Fachkräftemangels. Die gesetzlichen Möglichkeiten dazu werden bereits intensiv genutzt: Zwischen April 2012 und Dezember 2014 wurden alleine über 44.000 Anträge auf Anerkennung in Bundeszuständigkeit gestellt.

Die Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses erhöht die Chance, entsprechend der Qualifikation beschäftigt zu werden. Laut einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sinkt das Risiko, unterwertig beschäftigt zu sein um knapp 32 Prozent, wenn der Abschluss vollständig anerkannt ist. Positive Effekte auf die Einkommenshöhe hat ein anerkannter Abschluss auch.

Das deutsche Berufsbildungssystem und die Verfahren der beruflichen Anerkennung sind jedoch komplex. In vielen Fällen kommen die Antragstellenden nicht ohne Unterstützung aus. Wer gut vorbereitet in das Verfahren der „Gleichwertigkeitsfeststellung“ startet, vermeidet Frust und unnötige Wartezeiten.

Hier helfen wir Ihnen weiter.

 

Bringen Migrantenunternehmen die deutsche Wirtschaft in Schwung?

IQ Antwort: In Deutschland erfolgen laut Gewerbeanzeigenstatistik rund 60 Prozent der Vollerwerbsgründungen durch Zugewanderte. Frauen mit Migrationsgeschichte gründen sogar fast dreimal so häufig eine Existenz wie Frauen ohne Migrationsgeschichte. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich die Zahl der Selbstständigen mit Migrationsgeschichte seit Anfang der 1990er-Jahre verdreifacht.  Migrantinnen und Migranten schaffen in ihren Unternehmen außerdem Arbeitsplätze. Sie stellen zu Beginn ihrer Selbstständigkeit deutlich öfter Mitarbeitende ein als Unternehmensgründer, die aus Deutschland stammen – 48 Prozent versus 27 Prozent. Laut einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit liegt die hohe Bereitschaft zur Existenzgründung bei Zugewanderten allerdings in deren schlechteren Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt begründet. Sie machen also aus ihrer Not eine Tugend.

Existenzgründer aus Einwandererfamilien sind ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft. Um diese Gründungen und bestehende Firmen zu unterstützen, bedarf es geeigneter und langfristiger Beratungsangebote zur Existenzgründung und -sicherung, gegebenenfalls auch in den Muttersprachen der Unternehmerinnen und Unternehmer.

Bundesweite IQ-Angebote:

  • Das Förderprogramm IQ hält im Handlungsfeld Migrantenökonomie vielfältige Unterstützungsangebote vor. Projekte in ganz Deutschland bieten Gründungsberatung und -begleitung an. Auf dem Webportal www.wir-gruenden-in-deutschland.de finden Migrantinnen und Migranten, die ein Unternehmen gründen wollen, umfassende Informationen zur Existenzgründung in Deutschland.

 

Wie können wir ausländische Absolventen deutscher Hochschulen als Fachkräfte im Land halten?

IQ Antwort: Deutschland ist nach den USA und Großbritannien der drittbeliebteste Standort für Studierende aus dem Ausland. Allerdings bleibt nur jeder vierte ausländische Absolvierende einer deutschen Hochschule nach dem Studium im Land. Einer der Hauptgründe dafür sind laut einer Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration fehlende Informationen zu Bleibemöglichkeiten – 45 Prozent der ausländischen Studierenden fühlen sich demnach schlecht oder gar nicht zu diesem Thema informiert.

Um das große Potenzial der hierzulande ausgebildeten Fachkräfte für den hiesigen Arbeitsmarkt zu nutzen, ist es wichtig, dass ausländische Studierende über ihre Rechte und Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme in Deutschland umfangreich informiert werden. Dazu ist praktische Hilfe beim Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt nötig, aber auch frühzeitiger Kontakt zu lokalen und regionalen Unternehmen, z. B. in Form von Mentoringprogrammen.

 

 

Wie können Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden?

IQ Antwort: Flüchtlinge und Asylsuchende müssen viele Hürden nehmen, bevor ihnen der deutsche Arbeitsmarkt die Möglichkeit zur Integration bietet. Die Motivation und der Wille sind auch auf der Seite der Arbeitgeber vorhanden, jedoch ist die Verunsicherung groß. Wann darf ich einen Geflüchteten einstellen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden? Wer kann unterstützen? Grundsätzlich muss die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchtgeschichte als Prozess verstanden werden. Anerkennung ausländischer Qualifikationen, Sprachausbildung, Kompetenzerfassung, Qualifizierungen – all das braucht seine Zeit, bevor aus den Flüchtlingen von heute die Fachkräfte von morgen werden können.

Die Arbeitsverwaltung ist Dreh- und Angelpunkt für arbeitssuchende Flüchtlinge und interessierte Arbeitgeber. Unterstützt und ergänzt werden muss der gesamte Vermittlungsprozess durch passende Angebote, wie sie z.B. durch die Förderprogramme IQ oder IvAF (Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen) bereitgehalten werden. Eine umfassende Begleitung und Vorbereitung der Arbeitgeber gehört hier ebenso dazu, wie die Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote für die Zielgruppe Flüchtlinge.

Hier wird Ihnen weitergeholfen.